28 Dezember 2019

Lonestar Quilt

Im April 2017 habe ich diesen Lone Star Quilt als Beispiel mit den Kursteilnehmern im BERNINA Creative Center genäht. Er lag lange Zeit unvollendet im Regal, bis ihm Maria Dlugosch jetzt dieses fantastische Quilting verabreicht hat. Eigentlich muss ich entsprechend sagen Not my work!


Not my Work! weil es augenscheinlich das wahnsinnig tolle Quilting ist, das aus dem Patchwork Top erst diesen tollen Quilt macht. Um es gleich vorneweg zu sagen: Maria nimmt keine Kundenaufträge an... daher bin ich wirklich froh, dass sie sich dennoch die Zeit für dieses Stück genommen hat. Es sieht auf jeden Fall nach viel Spaß aus, den sie hatte!









Da braucht es nicht viele Worte für diese Arbeit!

Wenn ihr mehr von Maria entdecken wollt, dann besucht ihren Blog Maria Dlugosch oder schaut euch ihre schönen Werke auf ihrem Flickr Account an.

Ich darf mich jetzt über diesen schönen Quilt noch ein bisschen freuen, denn er hängt derzeit in der Quiltmanufaktur und hat schon viel Bewunderung hervorgerufen. Die nächste Woche werde ich einpaar Tage Auszeit nehmen und ab dem 7. Januar im Geschäft wieder für euch dasein. 

Habt´s fein und rutscht schön ins neue Jahr 2020!

01 Oktober 2019

6 Köpfe 12 Blöcke: Mariners Compass


Willkommen auf meinem Blog!

Heute geht es in den Oktober mit dem Skill Builder Quilt beim 6 Köpfe 12 Blöcke Quilt Along und ich darf euch den Mariners Compass vorstellen.


Etwas History

Der Block Mariners Compass ist ein sehr alter Patchwork Block und wurde vermutlich schon im 18. Jhr verwendet. Er basiert auf der Windrose / Kompassrose, die auf Segelkarten gezeichnet wurden. Diese dienten den Schifffahrern zur Navigation, bevor der Magnetkompass in die moderne Seefahrt Einzug fand. Um die Pfeile markanter zu gestalten, wurden sie mittig geteilt. Das eine Teil des Pfeils wurde hell-, das andere Teil dunkel gestaltet. Dadurch erreichte man eine Art 3D-Effekt (von dem die Schifffahrer damals vermutlich noch keine Ahnung hatten....).

Bildquelle: Florida Center of Instructional Tecnology, Collage Education, University of South Florida

Die einzelnen Spitzen der von Zentrum des Blocks ausgehenden Pfeile zeigen, wie im Bild oben, die einzelnen Windrichtungen. Es gibt bis zu 32 Windrichtungen. Entsprechend besteht dieser Patchworkblock aus mindestens 8 und höchstens 32 einzelnen Pfeilen.


Vorbereitung zum Nähen des Blocks

Wie immer bitte ich euch, das Tutorial einmal komplett durchzulesen und erst dann mit dem Zuschnitt zu beginnen!

Wir nähen diesen Monat wieder einen einzelnen großen Block, der inklusive Nahtzugabe 20,5" Inch misst.

Für diesen Block wäre es sehr ratsam, Sprühstärke zu verwenden, auch wenn ihr das nicht mögen solltet. Die vielen einzelnen Blockteile werden alle im schrägen Fadenlauf zugeschnitten. Das kann beim Zusammennähen dazu führen, das die Nähte sich verziehen. Wer nicht 100% in der Lage ist, solche Nähte sauber hinzubekommen, der sollte nicht lange rumfackeln und meinem Rat, Sprühstärke zu verwenden, unbedingt folgen!

Wie ihr Sprühstärke einsetzt, das hat Nadra auf ihrem Block ellis & higgs erklärt:



Ausmalblatt 

Wie seit Beginn unseres Quilt Alongs im Januar 2017 hat Nadra / ellis & higgs wieder alle Grafiken für diesen Block gestaltet!

Im Ausmalblatt könnt ihr die Wirkung des in der History erwähnten 3D-Effekts ausprobieren. Malt eine Seite eines jeden Pfeils dunkel und lass die andere Seite hell. Dabei muss immer die gleiche Seite dunkel, bzw. hell sein!



Zuschnitt



Dieser Block wird aus einzelnen Schnittteilen zusammengesetzt, was ein wenig dem Nähen von Bekleidung ähnelt.
Insgesamt enthält der Schnitt 10 Teile. Die Teile A/B, D/C, E/F und G/H sind spiegelgleich, müssen aber dennoch einzeln aus- und später zugeschnitten werden, sonst erhält man nicht den 3D-Effekt!
Insgesamt schneidet ihr 40 einzelne Teile zu, die sich auf die 4 einzelnen Blockteile verteilen. Jedes Blockteil besteht aus den oben erwähnten 10 Schnittteilen. Alle 4 Blockteile werden identisch gearbeitet.

Die Schnittteile findet ihr auf dem folgenden PDF zum Ausdrucken. Bitte achtet darauf, dass ihr in euren Druckoptionen "Tatsächliche Größe" einstellt. Sonst werden die Schnittteile in der falschen Größe ausgedruckt. Kontrollieren könnt ihr nach dem Ausdruck nochmal, ob die Größe stimmt, indem ihr das mitgedruckte Kästchen von 1" Inch mit eurem Inch Lineal abgleicht.


(Sollte das Ausdrucken Probleme bereiten, dann probiert es bitte in einem anderne Browser!)

Schneidet die Schnitteile aus der Vorlage entlang der Nahtzugaben aus. Achtet schon hier auf das ordentliche Ausschneiden!


Das sind alle Schnittteile in der Anordnung für ein einzelnes Blockteil. Die Teile E und F seht ihr auf diesem Bild zweimal. Tatsächlich gibt es für diese aber je nur eine Vorlage, weil sie gleich zugeschnitten werden!


Aus dem Hintergrundstoff wird zugeschnitten:

  • Teil A    4x
  • Teil B    4x
  • Teil C    4x
  • Teil D    4x

Aus den hellen farbigen Stoffen wird zugeschnitten:

  • Teil J    4x
  • Teil G   4x
  • Teil E    8x !!!

Aus den dunklen farbigen Stoffen wird zugeschnitten:

  • Teil I     4x
  • Teil H    4x
  • Teil F    8x !!!

Nähen der Blockteile



Was ihr oben mit den Papierschablonen sehen konntet, ist hier jetzt mit meinen Stoffen ausgelegt. So sehen die Schnittteile für eins der 4 Blockteile ausgelegt aus. Dieses Blockteil wird also insgesamt 4x genäht!


Im ersten Schritt werden die Teile A/E, F/C, D/E und F/B zusammengenäht.


Im Anschluss werden die Teile E und F mit ihren jeweiligen Hintergrundstoffen zusammengefügt.


Teil G und H werden an die entsprechenden Blocksegmente angefügt. Wundert euch nicht, dass die Teile an der Spitze gerade abgeschnitten sind. Wenn ihr präzise zugeschnitten habt und ordentlich näht, dann passen die Teile so aufeinander, dass die Schnittkante innen von H und C zusammengefügt eine gerade Linie ergibt (das gleiche glit für die Schnittkante von D und G).


Es folgen die großen Spitzen von den Schnittteilen I und J.


Im letzten Schritt werden die beiden Teile des Blocksegments zusammengefügt.
Jetzt habt ihr eins der 4 Blockteile, die ihr nähen müsst. Der Vorgang ist bei allen folgenden Blockteilen der gleiche. Das trifft auch auf das Verteilen der hellen und dunklen Schnitteile zu.


Hurra, der Mariners Compass ist geschafft! Ich hoffe, er hat euch Spaß gemacht?

Ich bin schon sehr auf eure Blöcke gespannt - postet sie in unserer Facebook Gruppe und vergesst nicht, die Bilder auch in das Album 'Mariners Compass' zu hinterlegen.
Wenn ihr den Block auf Instagram postet, dann könnt ihr folgende Hashtags verwenden:
#6köpfe12blöcke #6köpfe12blöckeqal #6köpfe12blöcke2019 #12blöckeoktober #marnierscompassblock


Layout mit allen bisher erschienen Blöcken




Wo finde ich welche Tutorials zum Skill Builder QAL 2019?

Januar - Merry Kite von Gesine / allie and me
Februar - Propeller Block von Nadra / ellis & higgs
März - Carpenter´s Wheel von Verena / einfach bunt Quilts
April - Star Plus Block von mir
Mai - Priscilla Block von Dorthe / lalala Patchwork
Juni - Eight Hands Around von Katharina / greenfietsen
Juli - Shine Bright von Gesine / allie and me
August - Wild Goose Chase von Nadra / ellis & higgs
September - Magic Circle Block von Verena / einfach bunt Quilts
Oktober - Mariners Compass von mir

Jetzt fehlen noch die Blöcke in den Monaten November und Dezember!

November - Dorthe / lalala Patchwork
Dezember - Katharina / greenfietsen

Alle weiteren Tutorials und Tipps aus den beiden vorangegangenen Jahren findet ihr bei mir oben im Menu unter '6 Köpfe 12 Blöcke'


Copyright

Es ist nicht erlaubt, unsere Grafiken und PDF-Dokumente weiterzuverwenden und zu veröffentlichen. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung unserer Inhalte und Werke ist nicht gestattet.
Auch die Nähanleitungen auf unseren Blogs sind urheberrechtlich geschützt und ihre gewerbliche Nutzung ist untersagt.
Gerne kannst du private Nähtreffen und in Patchwork Gruppen unsere Anleitungen nutzen, um die Quilt Blöcke zu erarbeiten. Es ist jedoch untersagt, kostenpflichtige Workshops und Kurse zu unserem Quilt-Along anzubieten und unsere Anleitungen kommerziell zu nutzen.



Patchwork Ausstellung am 12./13. Oktober in München

Und jetzt noch etwas persönliches!


Wer Zeit und Lust hat, der besucht am Samstag, den 12. Oktober und/oder am Sonntag, den 13. Oktober die Patchworkausstellung der Munich Modern Quilters in München-Neuhausen.
Verena von einfach bunt Quilts und ich sind Mitglieder dieser Gruppe und werden an beiden Tagen in der Kirche sein. Dort hängen unter anderem dann auch unsere 6 köpfe 12 Blöcke Quilts vom vergangenen Jahr!


Wäre doch eine nette Gelegenheit und beide kennenzulernen und sich mit uns auszutauschen!
Wir würden uns auf jeden Fall sehr freuen :-)

25 September 2019

Buchvorstellung: Stoff trifft Papier

(Werbung)

Ich bin eine leidenschaftliche Handwerkerin. Tausend Ideen und nur 14 Std am Tag Zeit, meine Kreativität auszuleben  - der Rest geht für den Wahnsinn drauf, den man 'Leben' nennt....
Wenn diese besagten 14 Stunden nicht alleine dem Patchworken bestimmt wären, dann würde ich vermutlich gerne auch das machen, was Michaela Müller ihre Profession nennt - das kreative Arbeiten mit Papier!


Michaela ist freischaffende Grafikdesignerin, gestaltet Logos, Flyer, Zeitschriften und Bücher. Und neben dieser Tätigkeit beschäftigt sie sich immer mit künstlerischen und kreativen Projekten.

Auf ihrem Blog Müllerin Art könnt ihr das kreative Austoben von Michaela verfolgen!

Ich habe sie letztes Jahr bei einem Workshop in Dunjas Nähzimmer mit Herz kennenlernen dürfen. Sie gab dort einen Workshop über verschiedene Stoffdrucktechniken zum Besten. Das hat mich damals total angefixt und ich war nach dem Workshop voll motiviert.... - aber dann kam wieder das Thema mit den 14 Stunden.....


In dem Workshop hatten wir lauter kleine Quadrate mit vielen unterschiedlichen Mustern bedruckt. Unter anderem waren dabei sehr viele Fischmuster, die man wohl getrost als Michaelas Markenzeichen deuten kann! Wenn ihr auf ihre Website Müllerin Art Studio geht, dann wird euch der Fisch gleich ins Auge springen!

In ihrem Studio hat sie nun auch ihr zweites Buch gestaltet, dessen Einband ihr oben im Post habt sehen können. 'Stoff trifft Papier'. Als mich Michaela kürzlich fragte, ob ich denn Lust hätte, es mir anzuschauen und was darüber zu schreiben, musste ich nicht lange überlegen!


Der Titel verrät den Inhalt: Es geht um Papier und Stoffe und die Verbindungsmöglichkeiten der beiden Materialien - und das sind erstaunlich viele! Beim ersten Durchblättern war ich überrascht, welche tolle Möglichkeiten sich mit beiden Ausgangsmaterialien kreieren lassen.

Was mir wirklich besonders an diesem Buch gefällt, sind nicht nur die vielen ausführlich dargestellten Projekte, die zum Nachmachen animieren, sondern die detailreichen Darstellungen über die Materialien an sich.


Michaela hat einen nahezu unbegrenzten Wissensschatz über alles Papierartige und gibt dies in ausführlicher Form in diesem Buch wieder. In Verbindung mit den Stoffen als Ergänzung ist das ein wahrer Fundus an Inspiration.


Ich habe mir ein kleines Projekt aus dem Buch rausgesucht, dass meinem (Näh-)Metier am nächsten kommt und was mich trotzdem außerhalb meine Komfortzone - Nähen mit Baumwollstoffen - bringt!


Michaela hat Schnittmusterpapier laminiert und daraus ein kleines Reißverschluss-Täschchen genäht. AUS PAPIER!!! Mein erster Gedanke war, dass das doch entsetzlich empfindlich sein wird und sofort reißen muss, wenn ich daran beim 'nach Außen drehen' wie beim Stoff zerren werde....


Nö, es hat überlebt! Das mit dem Laminieren hat Dank der sehr ausführlichen Beschreibung im Buch und den diversen dargestellten Unterschieden von Laminier Techniken sehr gut geklappt. Ich habe Lamifix von Freudenberg verwendet, das ganz prima auf dem Asbach-uralten Schnittmusterpapier hält.
Auch der Endlosreißverschluss samt Zipper ließ sich, ähnlich wie bei Stoff, problemlos einarbeiten. Nur 'vernähen' darf man sich bei Papier nicht, da man dann die Einstichlöcher sieht....


Ein tolles Upcycling Projekt und eine tolle Idee für kleine Projekttäschchen, die man doch prima verschenken könnte! Durch die Laminierung ist das Täschchen ziemlich strapazierfähig, also genau das richtige für meine diversen Nähutensilien!


Ich könnte darin aber auch erst mal die vielen schönen Stoffdrucke rein tuen, die ich bei Michaelas Workshop letztes Jahr gemacht habe und die immer noch darauf warten, verarbeitet zu werden - ihr wisst schon, die 14 Stunden....


Ich glaube, ich werde jetzt erst mal achtsamer mit meinem Papierabfall umgehen und einiges vor dem Papierkorb bewahren und dann in dem Buch schauen, was für Ideen man damit umsetzten kann. Mir schwebt da doch die eine oder andere Weihnachtsgeschenk Idee im Kopf herum..... Und wenn ich nicht durch das Buch auf andere - als nur Näh Ideen gebracht werde, dann hilft nur wieder ein Workshop bei Michaela!

So ihr Lieben, jetzt habe ich euch hoffentlich den Mund etwas wässrig machen können?!
Wenn ihr noch etwas mehr über Michaela und ihr Buch erfahren wollt, dann lest doch mal das Interview auf der Seite des Haupt Verlags: HauptAutorin Michaela Müller - Interview, Verlosung und Büchertour Und was es bei der Verlosung zu gewinnen gibt, dass seht ihr in Michaelas Blogpost!

Weitere Posts zu diesem Buch könnt ihr bei Selber Buchbinden, Nähzimmer mit Herz, renna delux, anitextildesign und Roberta Bergmann finden!

Die Büchertour dauert noch bis zum 8. Oktober. Dann findet in der Papiermühle Alt Dombach in Bergisch Gladbach die Buchvernissage satt.

21 September 2019

Herringbone Kissen von greenfietsen

Bestimmt habt ihr auf dem Blog von Katharina / greenfietsen schon ihr tolles Herringbone Kissen und die vielen weiteren ihrer Probenäher gesehen?! Wenn nicht, dann schaut euch den Blogpost mit den Designbeispielen unbedingt mal an. So viele tolle Kissen nach dem Tutorial von Katharina und alle wirken komplett unterschiedlich!


Ich war mit meinem Kissen leider zu spät... Zwar hatte ich das Top gleich genäht, nachdem Katharina mir das Tutorial zum Probenähen zugeschickt hatte, aber dann: 'aus dem Auge - aus dem Sinn'.... Dabei hat das Nähen sehr viel Spaß gemacht. Das Zuschneiden und Sortieren der Streifen für die einzelnen Blockteile war dabei noch das, was am meisten Zeit in Anspruch nahm. Das Patchen ging dann ruckzuck.

Die Anleitung, die man bei Etsy oder bei Makerist bekommen kann, ist super gut geschrieben und auch für Anfänger sehr gut verständlich.


Ich habe für mein Kissen lauter Reste aus meinem Fundus an Low Volumes verwendet. Wenn man nicht über so viele Reste verfügt, dann kann man diese Muster auch perfekt aus Jelly Roll Streifen arbeiten. Wem meine Variante mit den Low Volumes gefällt, der findet in meinem Shop die entsprechende Low-Volume Jelly Roll!

Wenn ich euch auf den Geschmack gebracht haben sollte, dann besorgt euch das Tutorial von Katharina und legt los - es lohnt sich :-) Viel Spaß!

22 August 2019

Furoshiki - Zero Waste

In letzter Zeit mache ich mir immer mehr Gedanken, was ich zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen kann. Geht es euch auch so? Was für eine Welt möchte ich meinen Kindern und Kindeskindern hinterlassen und was lebe ich ihnen vor, damit sie achtsamer mit unseren Ressourcen umgehen?

Das Angebot zur Kooperation mit Spoonflower zum Thema 'Furoshiki' kam mir daher mehr als gelegen! Es bot mir die Möglichkeit, gleich zwei Aspekte zum Thema 'Zero Waste' unter einen Hut zu bringen und euch das hier auf dem Blog zu zeigen.


Was ist Furoshiki?

"Ein Furoshiki (jap. 風呂敷) ist ein quadratisches Tuch, das vor allem in Japan traditionellerweise als Verpackung und als Tragebeutel genutzt wird, beispielsweise für Geschenke oder Kleider. Die aus der Edo-Zeit stammende Bezeichnung bedeutet ungefähr „Bade-Tuch“, weil es in öffentlichen Badehäusern damals üblich war, die eigene Kleidung in solchen Tüchern aufzubewahren, doch dürfte ähnlicher Gebrauch, etwa unter Händlern, bis auf die Nara-Zeit zurückgehen. Eine ältere Bezeichnung war hirazutsumi (平包, dt. „flaches Bündel“). Als Materialien kommen heutzutage KunstfaserBaumwolle oder Seide vor, die Größen sind vielfältig, üblicherweise ab etwa 45 cm bis rund 100 cm Kantenlänge.[1] Furoshiki, die oft mit traditionellen Mustern bedruckt oder im Shibori-Stil gefärbt sind, werden zum Verpacken von Geschenken verwendet, aber auch zum Einpacken der in Japan häufigen Imbissbehälter (Bentō), wo sie gleichzeitig Tischset oder Serviette ersetzen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Nutzung dieser Tücher stark zurück: Für tägliche Einkäufe wurde der Plastikbeutel zusehends bevorzugt. Der Recyclinggedanke und Ansätze zum Umweltschutz im Alltag führten gegen das Jahr 2000 zu einer Wiederbelebung dieses japanischen Kulturerbes. Der österreichische provokant umweltbewusste Künstler Friedensreich Hundertwasser gestaltete ein Baumwoll-Furoshiki für Fernwärme Wien GmbH und nannte es „Binkel-Bündel.Furoshiki“.[2]" (Quelle: Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Furoshiki)

Stoff statt Papier als Geschenkverpackung

Wie wäre es also, statt diesen enormen Geschenkpapier Mengen – die einzig der Verhüllung dienen, um dann anschließend im Müll zu landen – Stoff zu verwenden?
Die Idee, Geschenke in Stoff zu verpacken, ist uns Patchworkern nicht unbekannt. Es gibt unzählige Tutorials für Beutel, die zunächst mal zur Müllvermeidung beitragen. Die Frage ist nur, was im dem Beutel nachher passiert. Zu was wird er weiter verwendet? Hat der Beschenkte dafür überhaupt Bedarf?
Ihr seht, wenn man sich weiterführende Gedanken macht, dann kann ein gut gemeinter Ansatz eventuell ins Leere führen….
Furoshiki ist für uns Stoffliebhaber daher bestimmt schon eine gute Alternative - wer hat nicht gerne einen tollen Stoff als Zusatzgeschenk! Es soll allerdings Menschen geben, die damit so überhaupt nichts anzufangen wissen…. und genau für die habe ich eventuell eine gute Lösung gefunden!

Furoshiki als Bienenwachstuch!

Ein schönes Stück Stoff, das man mit Bienenwachs einlässt, damit man es zum Abdecken oder Einwickeln von Lebensmitteln verwendet, damit kann doch bestimmt jeder was anfangen, oder?

Ich durfte mir bei Spoonflower aus den unzähligen schönen Prints was für dieses Projekt aussuchen und habe mich gleich bei der Suche auf japanische Motive begeben. Fündig bin ich bei 'kostolom3000' mit diesen schönen Kreismotiven 'Watercolor Circles of Nature'. Ich habe mir einen Fat Quarter bestellt, der ca. 45 x 55 cm groß ist.


So liebevoll verpackt kam er gestern bei mir im Geschäft an:

Bienenwachs auf Stoff aufbringen

Es gibt mittlerweile auch zum Thema Bienenwachstücher unzählige Tutorials. Da ich in meiner Bastelkiste nur ein Set zum Bienenkerzen machen hatte, musste ich allerdings etwas improvisieren!
Ihr kennt vielleicht alle noch diese Kerzen, die wie Bienenwaben aussehen? So ein Teil hatte ich noch aus Urzeiten zum Selberdrehen als rechteckige Platte…. Die habe ich dann mit der Schere in kleine Stücke geschnitten (die Schere klebt jetzt erst mal….).

Mein Bügelbrett habe ich, bevor es losging, mit Backpapier ausgelegt.


Auf den Stoff habe ich dann die Bienenwachsstücke ausgelegt, das Ganze mit einem weiteren Backpapier abgedeckt und dann mit dem Bügeleisen (Einstellung: Baumwolle oder ***) so lange gebügelt, bis das Bienenwachs schmolz und sich schön im Stoff verteilt hat.


Die gelbliche Farbe des Bienenwachs überträgt sich natürlich auf den Stoff.... wer das nicht mag, der kann mal nach 'gebleichtem Bienenwachs' suchen! 

Damit der Stoff später bei (hoffentlich) häufigen Benutzen nicht so sehr ausfranzt, habe ich die Kante mit der Zickzack Schere beschnitten.

Furoshiki als Einpackmethode

Bei meinen Recherchen zum Thema Furoshiki bin ich auf diese folgende tolle Darstellung der vielfältigen Methoden gestoßen. Die Schautafel hat das Japanische Umweltministerium als ein Symbol der japanische Kultur zum Vermeiden von Müll herausgegeben! Wie cool ist das denn???? 
(Quelle: Japanisches Umweltministerium, http://www.env.go.jp/en/focus/060403.html)

Im Folgenden seht ihr, wie ich das Kona Cotton Solids Charm Pack nach der Furoshiki Methode verpackt habe:








Ich finde die Verpackung extrem hübsch! Im allerersten Bild dieses Blogpost habe ich noch eine Blume hinzugefügt, das gibt dem ganzen vielleicht noch etwas Pepp, muss aber nicht sein.... wäre ja auch wieder Müll (wenn auch kompostierbar....).

Durch das Wachs im Stoff ist die Zickzackkante sehr strapazierbar. Sollte dem Beschenkte das Maß von 45 x 55 cm zu groß sein, kann er es ohne weiteres einfach kleiner schneiden! Auf jeden Fall braucht es jetzt keine Frischhalte - oder Alufolie mehr und im Kühlschrank wird es jetzt mit dem schönen Stoff auch bunt!

Fazit

'Small changes eventually add up to huge results' 

(kleine Änderungen führen letztendlich zu großen Ergebnissen / leider keine Quelle gefunden)
Wenn es alleine durch dies tolle und einfach Art des Einpackens möglich ist, Berge von Geschenkpapier zu vermeiden, dann ist das gut für unsere Umwelt und gleichzeitig spart man jede Menge unnötige Haushaltsfolie ein. 

Jeder von uns kann mit kleinen Schritten anfangen, was zu verändern!

Wenn ihr Lust bekommen habt, bei Spoonflower nach schönen Stoffen zu stöbern, dann hier noch ein kleines Bonbon mit auf den Weg: Ihr bekommt 10% auf euren Einkauf, wenn ihr den Code quiltmanufaktur10 eingebt!

Natürlich findet ihr auch in meinem eigenen Shop wunderschöne Stoff: https://www.stoffe-quilts.de/

Ich hoffe, der Blogpost hat euch ein wenig zum Nachdenken gebracht und ihr findet die Idee genauso gut wie ich?! Bin gespannt und freue mich schon auf eure Kommentare!