26 Januar 2017

6 Köpfe 12 Blöcke: Patchworkstoffe - Qualitativ Hochwertig?


Bestimmt habt ihr im Thread der Gruppenseite 6 Köpfe 12 Blöcke schon oft mal die Rede von „hochwertigen Patchwork Stoffen“ gelesen. Manche von euch werden sich gefragt haben, was damit gemeint sein kann. Schließlich steht bei ziemlich allen Baumwollstoffen an der Webkante 100% Baumwolle drauf – reicht das nicht als Qualitätsmerkmal aus?

Nein – tut es nicht!

Um euch das erklären zu können, muss ich etwas weiter ausholen…

Grundsätzlich ist den Baumwollstoffen eines (ziemlich) gleich: Sie sind aus Baumwollfasern hergestellt. Diese Fasern unterscheiden sich jedoch grundsätzlich in ihrer Beschaffenheit z.B. nach Farbe, Länge, Gleichmäßigkeit, dem Reifegrad, der Feinheit und Reißfestigkeit. Die Art, wie die Pflanze bewirtschaftet wird und wie sie geerntet wird, hat Einfluss auf die Qualität. Die Beschaffenheit der Garne, die aus diesen Fasern gesponnen werden (Ausgangsmaterial für die Textile Fläche), sind ebenfalls für die spätere Qualität des Endprodukts von Bedeutung. Und nicht zuletzt die sog. Veredelung und der Farbdruck können Merkmale für die Qualität eines Baumwollstoffs sein.

Ihr seht, dass was ihr in den Händen haltet, hat eine nicht zu knappe Vorgeschichte, also stellt sich die Frage….

Was ist Baumwolle?

Baumwolle ist ein Naturfaserstoff, der aus der 1-jährigen Staude der Baumwollpflanze (Malvengewächs) gewonnen wird.

Quelle: Eterna.de

Aus der Blüte entwickelt sich die Baumwollfrucht. Wenn sie reif ist, springt sie auf und es quillt Watte heraus, bestehend aus der Samenkapsel und den 2000 bis 7000 Samenhaaren. Diese Samenhaare sind das, was wir die Baumwollfaser nennen.
Bevor die Fasern zu Garn versponnen werden können, müssen sie zunächst von Schalenresten und Samen gereinigt werden. Anschließend werden sie sozusagen gekämmt. Dabei werden die Fasern ausgerichtet und nach ihrer Länge sortiert. Die Länge der Faser (auch Stapellänge) und die Farbe der Faser sind besondere Qualitätsmerkmale.

Faser-Farben gibt es von Weiß über Braun bis Grau. Die Fasern werden vor dem Garnen-  oder aber die fertige Textile Fläche zum besseren Färbe-Ergebnis gebleicht. Je größer die Verunreinigungen und je dunkler die Farbe, desto schlechter die Ausgangsqualität.

Wichtig ist vor allem die Stapellänge für die Qualität:

Quelle: SN Verlag, Hamburg

Je länger der Stapel ist, desto wertvoller ist er für die Produktion. Dieser Stapel kann besser und feiner versponnen werden, weist eine höhere Reißfestigkeit auf und die Farbaufnahme beim Strangfärben oder beim späteren Farbdruck weist bessere Ergebnisse auf.

Die wirklich guten „qualitativ hochwertigen“ Baumwollstoffe, von denen in diesem Post gesprochen wird, werden aus den Stapellängen 30 – 38 mm hergestellt.

Vielleicht interessiert es euch, wie aufwendig Baumwolle gewonnen und zu Garn verarbeitet wird? In diesem zugegeben etwas altertümlichen Video der Firma RIETER AG könnt ihr euch den Herstellungsprozess gerne mal anschauen.

Aus den gesponnenen Garnen werden anschließend textile Flächen gewebt.
Patchwork Stoffe werden in der sog. Leinwandbindung gewebt. Diese Bindungsart ist besonders fest und strapazierfähig. Sie ist die einfachste Bindungsart; Der Schussfaden geht abwechselnd unter und dann über den einzelnen Kettfäden hindurch. Beide Stoffseiten sehen bei der Leinwandbindung ident aus.

Quelle: Duden.de

In diesem Video von NEUTHAL INDUSTRIEKULTUR wird das Weben textiler Flächen gezeigt.

Ein wichtiges Merkmal für die Qualität textiler Flächen ist die Anzahl der Kett- und Schussfäden pro Quadrat-Zentimeter – Fadendichte genannt. Je feiner das Ausgangsgarn und je höher die Fadendichte ist, desto feiner und weicher ist der Griff des Stoffes.
Qualitativ hochwertige Patchwork Stoffen haben eine hohe Fadendichte und bestehen aus Garnen der vorher beschriebenen Langstapel. Man kann mit bloßem Auge erkennen, wie dicht und glatt ein Stoff aus den vorher beschriebenen Merkmalen gewebt ist.

Eine weitere Möglichkeit, die Güte eines Patchwork Stoffes zu bemessen, ist die Angaben der Hersteller zum Gewicht pro Quadratmeter. Die Stoffe sollten mindestens 130g / qm schwer sein. Schaut mal auf die Websites der Hersteller, dort werden die Stoffe der diversen Kollektionen einzeln dargestellt und die benannten Angaben zu den einzelnen Stoffen gemacht!

Kona Cotton "Pink Flamingo"
Wie auf dem Screenshot des Kona Cotton "Pink Flamingo" rechts bei den Angaben zu sehen ist, hat dieser Stoff ein Gewicht (Weight) von 4,35 oz. per square yard. Das entspricht einem Gewicht von ca. 150 Gramm pro Quadratmeter.

Alles ziemlich aufwendiges Knowhow bis hierher, oder? Ist aber noch nicht alles….

Damit auf die gewebten Stoffe gleichmäßig Farbstoffe aufgetragen werden können, wird das Gewebe gewaschen, geflämmt und gegebenenfalls gebleicht. Das Waschen trägt dazu bei, das die Stoffe, wenn ihr sie im Handel kauft, max. noch 3% einlaufen – ohne diese Vorbehandlung (auch Veredlung genannt) wären es 10% oder mehr.

Die Qualität der Färbung eines Stoffes hängt vom Färbe-Verfahren und dem verwendeten Färbemittel ab. Am häufigsten wird bei Patchwork Uni-Stoffen die Reaktivfärbung angewendet. Man erzielt mit ihr eine brillante und sehr waschfeste Farbe mit einer hohen Sättigung.

Die meisten Farbdrucke für Patchwork Stoffen werden im Screenprint Verfahren durchgeführt. Man unterscheidet dabei Flachbett-Siebdruck Verfahren, das eher aufwendig ist......

Quelle: oecotextiles.wordpress.com

.... und das Rotations Siebdruck Verfahren.


Quelle: oecotextiles.wordpress.com

Moderner, aber auch teurer in der Herstellung ist das neue Digitaldruckverfahren. Durch dieses Verfahren wird ein exakterer Druck, brillante Farben und eine klare Optik erzielt. Der Individualisierung der Drucke sind bei diesem Verfahren keine Grenzen gesetzt! Allerdings ist der Digitaldruck noch teuer und spiegelt sich im Preis wieder. Dennoch wird er in Zukunft die maßgebende Methode bei dem Druck von Patchwork Stoffen sein. 

Robert Kaufman Fabrics hat ein Video produziert,  das den ganzen Prozess vom Entwurf bis zum fertigen Stoffballen zeigt - sehenswert! (danke an Silke Frowein für den Tip)

Vielleicht wundert ihr euch jetzt, das ich nicht über "minderwertige" Stoffe geschrieben habe? Na ja, alle Schritte, die ich hier beschrieben habe, werden eben bei der Produktion von "qualitativ hochwertigen" Patchwork Stoffen von den jeweiligen Herstellern sehr ernst genommen!
Kurz gesagt sind unegal gezwirnte-, weniger dicht gewebte-, ausblutende-, eingehende- und schlecht gedruckte Stoffe, die schnell aufransen und reißen einfach nicht der Rede- und vor allem nicht das Geld wert!

Der Beitrag war sehr trocken und fern ab von allem, was euch sonst am Patchworken Spaß bereitet. Aber vielleicht trägt er dazu bei, das ihr "qualitativ hochwertige" Patchwork Stoffe jetzt besser beurteilen könnt und sie zu schätzen wisst.

Damit ihr euere schönen Stoffe optimal für den Zuschnitt und für das Nähen vorbereiten könnt, wird euch Nadra - die übrigens eine eigene Stoffkollektion für Riley Blake Designs entwirft - morgen auf ihrem Blog ellis & higgs etwas über die Verwendung von Sprühstärke berichten - Stay tuned!
Was wir 6 Köpfe sonst noch für Themen in diesem Bloghop für euch vorbereitet haben - bis es am 1. Februar mit dem zweiten Block weitergeht - seht ihr hier:



16 Januar 2017

Ein Quilt Along kommt selten alleine....

Wie ihr vielleicht in den beiden letzten Posts gelesen habe, bin ich einer der 6 Köpfe, die den tollen Quilt Along "6 Köpfe 12 Blöcke" auf Facebook mit organisiert.


Es ist für uns 6 immer noch unfassbar, welche Resonanz wir damit haben und wir freuen uns, das sich dabei auch so viele noch Patchwork unerfahrene ran trauen. Bestimmt liegt es auch daran, dass wir bei diesem Quilt Along viel Grundlegendes erklären und extrem viel Zeit in das Beantworten der vielen gestellten Fragen und Kommentare auf Facebook investieren!


Eine ganz andere Zielgruppe sprechen Dorthe / Lalala Patchwork und ich dagegen in unserem jetzt gestartetem BERNINA Medaillon Quilt Along an!


Dort geht es ambitionierter zu, was die Fähigkeiten und Kenntnisse beim Patchwork angeht. Es gab im Vorfeld einige Anfragen, ob auch Patchwork Anfänger dort mitmachen könnten - das mussten wir leider mit "Nein" beantworten. Dort setzten wir voraus, das die vielen unterschiedlichen Techniken, dir wir pro Border in monatlichen Abstand als Tutorial präsentieren, beherrscht werden, oder zumindest ohne große Mühe neu in das individuelle Patchwork-Repertoire aufgenommen werden.

Gestern ging es bereits mit Dorthes Zentrumsblock los!
BERNINA Quilt-Along – Medaillonquilt – Dorthes Zentrum

Mein Zentrumsblock könnt ihr heute auch schon als Tutorial auf dem BERNINA Blog anschauen


Während "6 Köpfe 12 Blöcke" das ganze Jahr - ein Block pro Monat - läuft, werden wir bei dem BERNINA Medaillon Quilt Along nach dem Zentrumsblock Mitte jeden Monats bis einschließlich Juli jeweils die Anleitung für eine Border geben. Danach hat man - wenn man will - bis Mitte Oktober Zeit, seinen Quilt fertig zu machen und ihn in den BERNINA Community Bereich des Medaillon Quilt Alongs zu stellen, denn dann werden unter den Teilnehmern tolle Preise verlost!

Über den Wettbewerb und die Teilnahmebedinnungen könnt ihr euch hier informieren:
BERNINA Medaillon Quilt Along - Wer macht mit?

Ich weiß von manchen von euch, das ihr an beiden Quilt Alongs teilnehmen werdet, was mich ganz arg freut! Aber auch wenn ihr nur für einen der beiden Zeit oder Interesse habt, wäre das prima!

Lasst es mich wissen, wenn ihr Fragen zu einem oder beiden QALs habt - freu mich über eure Kommentare!

06 Januar 2017

6 Köpfe 12 Blöcke - #12blöckejanuar / Farben, die Qual der Wahl


Vor erst 5 Tagen hat Dorthe ihren Block Rolling Stone vorgestellt und innerhalb der wenigen Tagen haben wir schon ganz außerordentlich schöne Blöcke von euch auf Facebook präsentiert bekommen. Vor lauter Staunen und Kommentieren kam ich noch nicht dazu, meinen eigenen zu nähen. Ganz abgesehen davon, das ich meinen ersten Plan verwerfen musste, weil mir mein Hintergrundstoff vor der Nase weggekauft wurde.... Eine neue Idee musste daher schleunigst her und der Zufall hat dabei geholfen, dass ich mich für komplett andere Farben entschieden habe. Darüber und wie man Farben auswählen und zusammenstellen kann, werde ich euch heute berichten.

Quiltmanufaktur - 6 Köpfe 12 Blöcke - Rolling Stone - #12blöckejanuar

Ich bin ein Freund von kräftigen Farben, was man an meinem ersten Block unschwer erkennen kann. Ich mag moderne Stoffmuster und ich finde es wunderbar, das bei diesem Quiltalong traditionelle Blöcke modern umgesetzt werden können. Trotzdem fällt es mir am Anfang immer nicht leicht, mich zu entscheiden, mit welchen Farben ich arbeiten möchte. Soll ich wieder meine Lieblingsfarbe Türkis nehmen, von der ich einen riesigen Stash habe oder vielleicht mal was ganz anderes ausprobieren?

Quelle: The Lovely Drawer
Eine wirklich tolle Inspiration sind bei der Wahl der Farben sogenannte Colorpalettes. Man findet sie zu Hauf bei Pinterest. Dort werden Bilder gepostet, neben oder unter denen dann eine Auswahl der am häufigsten vorkommenden Farben angezeigt werden. Ganz tolle Beispiel für diese Colorpalettes findet ihr auch auf dem Blog Design Seeds

Das Bild links ist ein Farbschema (oder auch Moodboard) zusammengestellt anhand von Bildern und Gegenständen von The Lovely Drawer, das ich vor kurzem auf Pinterest fand und zu meinem Pinboard "Colors" hinzugefügt habe. Die Farbpalette dieses Bilds hätte es für meinen Sampler sein sollen.... Der Grau-Blaue Stoff wäre mein Hintergrund gewesen und die pastelligen Töne hätte ich mit Musterstoffen ergänzt....

Auf Pinterest sammle ich schon seit langem diese Colorpalettes, die zu meinen Projekten passen oder deren Bilder mich zu ganz neuen Farbkombinationen inspirieren.

Viele Bilder von Blumen und Pflanzen beeindrucken mich vor allem deshalb, weil sie ganz untypische Farbkombinationen aufweisen. Man würde solche Kombis wohlmöglich nie auswählen, geschweige denn, für ein Projekt verwenden. Aber die Natur macht das - warum wir nicht auch?


Ihr könnt solche Farbpaletten übrigens selber generieren! Dazu gibt es zum Beispiel dieses kostenlose Programm im Internet:
Color Palette Generator von degreave.com
Dort einfach die URL eures Bildes im rechten Feld hochladen und ihr bekommt zwei Paletten hochgeladen - eine matte und eine kräftige Variante.
Zudem werden euch die RGB Farbnummern angegeben. "Die Abkürzung RGB steht für die Farben Rot, Grün und Blau und bezeichnet: RGB-Farbraum, ein additiver Farbraum, der Farbwahrnehmungen durch das additive Mischen dreier Grundfarben (Rot, Grün und Blau) nachbildet." (Quelle: Wikipedia) Diese Nummern helfen euch, die Farbe genau zu definieren. 

Um dann den treffenden Farbnamen für diese RGB Nummer zu finden, könnt ihr dieses Programm aufrufen:
Named Colours von colford.com

Warum müssen wir eigentlich die Farben unbedingt so kompliziert mit Nummern und spezifischen Farbnamen versehen? Weil wir alle Farben anders sehen! Das hängt damit zusammen, dass Farben auch als  Empfindung wahrgenommen werden. Wenn ich von Olivgrün spreche, heißt das nicht, dass wir alle die gleiche Farbe meinen. Ich z.B. meine die Farbe die ich bei am Baum hängenden Oliven in der Toskana gesehen habe - blauer Himmel, die Erde riecht nach Kräutern und es ist schön warm. Im Gegensatz dazu die Oliven aus dem Geschäft, die bereits im Glas eingemacht sind und daher um einige Nuancen dunkler wirken. Einen interessanten Artikel zum Thema "Farbwahrnehmung" habe ich hier gefunden.

Eine weitere Möglichkeit, Farben zusammen zustellen findet sich auf der Webkante von vielfarbigen Stoffen. Vielleicht habt ihr schon einmal die bunten Punkte auf dem weißen Abschnitt der Webkante gesehen? Diese zeigen die einzelnen verschiedenen Farben des Stoffdrucks an.

Quiltmanufaktur - 6 Köpfe 12 Blöcke - Farbdruck Webkante

Wenn ihr also einen bunten Lieblingsstoff habt, den ihr gerne mit anderen Stoffen kombinieren wollt, dann sind die Farbdrucke auf der Webkante ein guter Anhaltspunkt für eure Auswahl.
Nach diesem Schema sind auch Stoffkollektionen- oder Serien zusammen gestellt. Die Farben wiederholen sich in den einzelnen Drucken immer wieder und sind deshalb perfekt aufeinander abgestimmt.  


Ein sehr theoretischer Ansatz, Farben zusammen zu stellen, bietet die Arbeit mit dem Farbkreis. Um diesen zu erklären, müsste ich einen weiteren Blogbeitrag schreiben und echt gesagt bin ich darin weder Experte, noch bin ich Theoretiker genug. Ich mag lieber die beiden vorher beschriebenen Möglichkeiten. Es gibt aber gute Abhandlungen von anderen:  Über die Farblehre und das Verwenden des Farbkreises für Quilts hat Wiebke Maschitzki auf dem Bernina Blog einen sehr empfehlenswerten Post geschrieben, den ihr lesen solltet, wenn ihr mehr darüber erfahren wollt. Außerdem gibt es auf Youtube ein Video von Heather Thomas (leider nur auf Englisch), auf dem sie erklärt, wie man mit dem Pocket Color Wheel arbeitet.

So, nach all den Erklärungen jetzt mal wieder zu meinem Rolling Stone Block und wie ich zu meiner Farbauswahl gekommen bin.
Meine Inspiration kam durch Zufall! Auf meinem anthrazitfarbenen Sofa sitzend, blätterte ich durch das wunderschöne neue Buch von Alison Glass - Appliqué. Das Cover kombiniert mit meinem Sofa war´s! 

Quiltmanufaktur - 6 Köpfe 12 Blöcke - Inspiration

Diese schön kombinierten Farben haben mich sofort angemacht! Und warum nicht mal wieder einen Quilt für mich selber nähen?! Am nächsten Tag habe ich geschaut, welche Fat Quarter zu dem Kona Cotton "Charcoal", meinem neuen Hintergrundstoff passen würden.


Quiltmanufaktur - 6 Köpfe 12 Blöcke - Stoffauswahl

Ich habe zunächst mal alle FQ rausgepickt, die farblich irgendwie passen - da waren dann auch Ausreißer in zu schrille Töne dabei, z.B. ein Grüngelb oder ein zu grelles Pink. Die Farben auf dem Cover wirken aber eher warm, also mehr gesättigt. Die FQ oben sind die, die jetzt in der Box für dieses Projekt gelandet sind. Ob sie dann alle verwendet werden - schauen wir mal....

Wenn ihr jetzt das Buch mit dem Block zusammen seht, werdet ihr feststellen, dass die Farben passen!

Quiltmanufaktur - 6 Köpfe 12 Blöcke - Block Rolling Stone - #12blöckejanuar

Farben und Stoffe sind reine Geschmackssache und jeder muss für sich entscheiden, was ihm/ihr gefällt. Ich hoffe trotzdem, euch einen kleinen Einblick und eine Hilfe geben zu können, wie man an die Auswahl von Farben für ein Projekt rangehen kann.

Heute haben wir zusammen die 1000ender Marke an Teilnehmern zu unserem gemeinsamen Quilt Along geknackt - ist das nicht wahnsinnig! So eine rege Teilnahme haben wir 6 Köpfe uns in unseren kühnsten Träumen nicht erwartet! Ihr seid alle großartig :-) Es macht unglaublich Spaß, all eure tollen Blöcke zu sehen und euere Kommentare zu lesen. Klasse ist auch, wie ihr euch alle gegenseitig mit Tipps und Tricks, euren Erfahrungen und Ideen gegenseitig unterstützt.

Denkt daran euch unter Dorthes Post mit eurem Block bei der Linkyparty einzutragen. Alle Blöcke, die dort zu sehen sind, werden von uns auf unsere gemeinsame Pinwand bei Pinterst gepostet. Und wer bei Flickr angemeldet ist, der kann seinen Block dort in die Gruppenseite posten.

Verena hat gerade einen Blogpost rund um das Kette-Nähen gepostet,
Katharina gibt einen historischen Einblick in das Nähen von Quilt-Samplern 
und morgen schreibt Gesine einen neuen Blogpost!

Freu mich wie immer über eure Kommentare und Anregungen!

01 Januar 2017

6 Köpfe 12 Blöcke - Patchwork Lineal



In ihrem Intro-Post vom 27.12.2016 hat Dorthe / Lalala Patchwork über das Gute Handwerkszeug zu unserem Quiltalong 6 Köpfe 12 Blöcke folgendes aufgelistet:
  • Schneidematte
  • Rollschneider
  • Inch Lineal
  • Nähmaschine mit Viertel-Inch-Füßchen
  • Markierstift
  • Stecknadeln
  • Patchworkstoffe
  • Sprühstärke
  • Quilt Nadeln
Mein Part ist es heute, diejenigen unter euch mit dem Inch Lineal (Schneidematte und Rollschneider) vertraut zu machen, die damit noch nicht gearbeitet haben - oder vielleicht noch nie mit einem Patchwork Lineal zu tun hatten.

Auswahl an verschiedenen Patchworklinealen von Omnigrid

Warum arbeiten wir mit Inch-Einheiten?

Das Patchwork, wie wir es heute kennen, kommt vorwiegend aus den USA. Dort wird ausschließlich mit Inch und Yard gemessen und gearbeitet. Dementsprechend sind auch viele Anleitungen (Tutorials) in diesen Maßeinheiten verfasst. Diese in Zentimeter umzurechnen ist umständlich und wird meist auch nie exakt. Die Umrechnung geht mit zwei Stellen hinter dem Komma einher und das kann man unmöglich auf einem Zentimeter-Lineal darstellen. Schon gar nicht lässt sich das präzise auf den Stoffzuschnitt übertragen.
Ein nicht zu gering zu schätzender Vorteil bei der Verwendung von Inch-Einheiten ist der geringere Stoffverbrauch über eine größere Fläche, da die Nahtzugabe nur 1/4 Inch (0,64 cm) beträgt!

Patchwork Lineale sind aus Acryl- oder Plexiglas gearbeitet. Es gibt sie in unzähligen Formen, Größen, Farben und für diverse Patchwork Muster (Spezial Lineale). Den verschiedenen Herstellern, wie Prym/Omnigrid, Olfa, Creative Grids, Sew Mate und Snaply ( um nur einige zu nennen...) ist gemeinsam, das die Unterseite des Lineals an den Markierungen etwas erhaben oder leicht angeraut ist. Dies trägt dazu bei, dass das Lineal nicht so leicht auf dem zu schneidenden Stoff verrutschen kann. Außerdem beträgt die Kantenhöhe ca. 3mm (im Gegensatz z.B. Schullinealen), damit der Rollschneider eine größere Anliegefläche zum exakten Entlangführen an der Kante hat.

3 mm Kantenbreite bei einem Patchworklineal

Breitere Anliegefläche für den Rollschneider beim Zuschneiden

Die Markierungen der Einheiten sind bei den verschiedenen Herstellern für die einfachen Lineale größtenteils einheitlich. Sie werden mit Lasern auf die Lineale aufgetragen und daher sehr präzise.
Die Maße werden unterteilt in Inch, Viertel Inch und Achtel Inch


Inch Einheiten auf einem Patchworklineal von Omnigrid

Außerdem sind auf den Linealen schräge Linien markiert, die die 30-, 45- und 60 Grad Winkel angeben. Diese werden zum Zuschneiden von Dreiecken, Rauten und auch Schrägstreifen benötigt. Wie das genau geht, wird euch in den Anleitungen zu den Blöcken während des Quiltalongs gezeigt, die solche Winkel benötigen!

Winkel Markierungen auf einem Patchworklineal von Omnigrid

Für diejenigen unter euch, die am Überlegen sind, sich Inch Lineale zuzulegen, empfehle ich zwei verschiedene. Welchen Hersteller ihr dabei bevorzugt, spielt keine Rolle, solange die Lineale die bereits beschriebene Merkmale aufweisen.
Ein kleines Lineal 6 x 12 Inch für die kleinen Sachen zum Zuschneiden (dies ist auf den meisten Bildern in diesem Post zu sehen) Es ist klein und handlich und ohne große Umstände kann man die keinen Teile für die Blöcke damit gut zuschneiden.

Arbeiten mit dem kleinen Patchworklineal 6 x 12 Inch von Omnigrid

Zusätzlich würde ich euch ein längeres Lineal 6 x 24 Inch empfehlen, mit dem man lange Streifen aus der im Bruch gelegten Stoffbreite schneiden kann.

6 x 24 Inch Patchworklineal von Omnigrid

Um mit den Linealen anständig arbeiten zu können, braucht ihr auch eine entsprechende Schneidematte und einen Rollschneider.

Für die Schneidematte empfehle ich euch eine doppelseitig markierte Matte, die auf der einen Seite Inch-Einheiten hat und auf der anderen Seite Zentimeter-Einheiten. Eine gängige Größe ist die 45 x 60 cm Schneidematte. Mit ihr könnt ihr ohne weiteres die ganze Stoffbreite von Patchworkstoffen (110 cm Stoffbreite) im Bruch gelegt zuschneiden (so wie oben im Bild gezeigt) und sie ist so handlich, das ihr sie auch zu Treffen mit anderen Patchworkern noch gut transportieren könnt. Die nächst kleinere Matte ist 30 cm x 45 cm und lässt das Zuschneiden von breiteren Stoffstücken nur umständlich zu (doppeltes Falten...). Die nächst größere Matte ist 60 x 90 cm und eigentlich sehr praktisch, denn auf ihr kann man auch Stoffbreiten von 150 cm im Stoffbruch zuschneiden. Allerdings ist sie eher unhandlich im Transport und nimmt auf dem Arbeitsplatz viel Raum ein. Wenn ihr aber den Platz habt, dann lohnt sich die Investition!
Die Schneidematten bitte nie in die pralle Sonne legen, was Heißes draufstellen oder an die Heizung anlehen. Sie wellt sich unter Hitzeeinwirkung und das läßt sich nicht mehr rückgängig machen!

Der Rollschneider sollte stabil und handlich sein. Es gibt unzählige billige im Internet, von denen ich euch abrate! Deren Stabilität und Haltbarkeit ist echt grenzwertig... Der Rollschneider, den ich gerne verwende ist von Olfa und ich habe ihn jetzt schon seit mehr als 8 Jahren. Es gibt passend dazu Ersatzklingen. Auch hier würde ich nicht sparen und No-Name-Produkte kaufen. Ein guter Zuschnitt ist beim Patchwork schon die halbe Miete! Achtet beim Zuschneiden bitte immer darauf, den Sicherheitsriegel über die Klinge zu schieben, sobald ihr fertig seid. Die Klinge ist so scharf wie eine Rasierklinge! Außerdem achtet darauf, dass ihr keine Stecknadeln auf eurer Schneidematte liegen habt - einmal mit dem Rollschneider darüber gerollt und die Klinge ist im Eimer. Das gleiche gilt für das sachgemäße Hinlegen des Rollschneiders. Sobald der mal vom Tisch auf den Boden fällt, hat die Klinge meist eine Macke und ist nicht mehr zu gebrauchen.

Ich hoffe, der kleine Einblick in das Arbeiten mit einem Patchworklineal in Inch-Einheiten, der Schneidematte und dem Rollschneider hilft euch bei euren Blöcken für unseren Quiltalong!
Wenn ihr Fragen habt, was nicht verstanden habt oder selber Tipps und Ideen zu diesem Thema habt, schreibt mir einen Kommentar :-)

Auf Dorthes Blog Lalala Patchwork geht es heute mit dem ersten Block - Rolling Stone - los!

Katharina / greenfietsen gibt Tipps zur Stoffauswahl und zur benötigte Menge für diesen QAL

Nadra / ellis&higgs schreibt auch was über ihre Stoffauswahl und generell über Patchworkstoffe

Jetzt wünsche ich euch ein ganz wundervolles neues Jahr! Freu mich darauf, mit euch und den 5 weiteren Köpfen einen tollen Quiltalong zu machen und bin super gespannt auf eure Blöcke!