Als ich mit dem Patchwork begann, war ich fasziniert von den wunderschönen Amishquilts, vor allem wegen den unglaublich perfekt gequilteten Mustern. Damals war ich mir aber nicht im Klaren, welch Aufwand es bedeutet, einen Quilt so zu verarbeiten. Noch hatte ich eine Ahnung davon, wie schwierig es tatsächlich ist, den Stich so exakt zu setzten, um ein gleichmäßiges Steppbild zu erlagen. Manchmal ist es gut, wenn man nicht weiß, was man sich da antut!!!
Einen ersten Quilt, den ich dann mit der Hand gequiltet habe, war daher ein Lehrstück... Unzählige Male habe ich den Stich wieder aufgetrennt, weil ich nicht zufrieden war - und ich bin alles andere als Ehrgeizig! Ich bildete mir ein, das ich, weil ich ja Schneiderin bin, das sofort perfekt können müsse und scheiterte daher ganz arg an meinen vollkommen falschen Ansprüchen.
Erst als ich mir zugestand, das gerade die kleinen Fehler das Gesamtbild spannender machen, konnte ich die Sache lockerer sehen. Und seither prägt diese Einsicht alles, was ich tue! Perfektion ist in meinen Augen nicht erstrebenswert - mach es so gut wie du kannst, gib dir Mühe, aber glaube nicht, das alles perfekt sein muss, sonst verlierst du den Spaß!
Susanne von fadensinn (http://fadensinn.blogspot.com/) hat ihren letzten Streifenquilt mit Häkelgarn entlang der Nähte gequiltet, was dem Quilt nochmal was ganz besonderes gibt!
Ausprobieren und sich was (zu-)trauen, darauf kommt es an und nicht auf 4 mm Stichabstand auf Vorder- und Rückseite....