Als aller erstes mache ich mir eine Schablone aus etwas festerem Papier oder Karton. Dazu zeichne ich mir fünf parallele Linien auf mit jeweils einem Zentimeter Anstand. Dann lege ich ein Geodreieck oder ein anderes Lineal mit rechtem Winkel auf der Mittellinie ausgerichtet an, zeichne den Winkel auf um dann die Linien in einem Anstand von einem Zentimeter nachzuzeichnen. Anschließend scheide ich die Schablonen aus. Ich verwende Rollschneider und Lineal dazu. Bei dem bisschen Schneiden geht die Klinge nicht gleich kaputt!
Jetzt misst man die Stecke von Schnittkante zu Schnittkante.
Auf die vorher 4 cm breit zugeschnittenen Streifen legt man nun die Schablone auf, zeichnet die Schnittecke sowie die Markierungspunkte an. Das Maß, das man vorher genommen hat, überträgt man mit Hilfe der Schablone folgender maßen: Der Markierungspunkt für die Spitze ist gleichzeitig der Anlegepunkt für das Maßband. Am anderen Ende des Streifens markiert man sich die gemessene Länge und richtet die Schablone mit dem Markierungspunkt für die Spitze aus. Auch hier werden wieder alle Punkte markiert und die Ecke angezeichnet. Anschließend schneidet man an den übertragenen Linien für die Ecke den Streifen aus.
So sieht dann eine solche entstandene zugeschnittene Spitze mit Markierungspunkten aus. Diese werden jetzt mit der Maschine vernäht. Dann schneidet man die Nahtzugabe knapp zurück, wobei die Spitze zusätzlich quer weggeschnitten wird. Auf dem Bild unten links sieht man nun die Markierungspunkte auf dem Streifen und auf dem Oberstoff. Diese werden Punktgenau aufeinander gesteckt und anschließend ab dem Punkt bis zum gegenüberliegenden mit einem Zentimeter Nahtzugabe vernäht.
Hat man so alle vier Seiten vernäht, muss man die Ecken ausdrehen. Dazu stecke ich den Daumennagel von innen gegen die genähte Spitze und drücke anschließend mit dem Zeigefinger dagegen. Dann drehe ich das ganze rum und voilà, die Briefecke ist sozusagen getan! Ist die Ecke durch dieses Rausdrehen noch nicht wirklich spitz, dann kann man sie vorsichtig mit einer Stecknadel von außen oder einer kleinen spitzen Schere von innen nacharbeiten.
Auf der Rückseite muss man jetzt den Stoffstreifen einmal umlegen, sodass die Nahtzugabe an die Oberstoffkante stößt. Dann schlägt man den Streifen ein weiteres Mal um und die Streifenkante endet da, wo der Nahtverlauf vom vorherigen annähen entlang führt. Ich stecke mir dann den Streifen mit Nadeln fest und nähe diesen mit der Hand anschließend rundum an.
Das alles ist bestimmt einwenig mehr Arbeit als bei einem herkömmlichen Binding.... Aber wenn man sich schon mit allem anderen soviel Mühe macht, dann lohnt sich zum Schluss auch diese Methode!