Ich habe mir gestern was Gutes getan und bin zum Siebdrucken nach Hannover zu Orike Muth gefahren!
Ich weiß gar nicht, warum ich erst kürzlich dann darauf kam, auf ihre Homepage zu gehen und nach Terminen für Siebdruck Workshops zu schauen. Na gut, vielleicht ist es der Tatsache geschuldet, dass ich jetzt doch wesentlich mehr Zeit habe, seitdem ich das Geschäft nicht mehr habe... Alles hat halt seine Vor- und Nachteile. In dem Fall also endlich mal ein deutlicher Vorteil...
Das Atelier von Orike befindet sich in einem schönen Backsteinhaus im Hinterhof einer kleinen Anliegerstrasse. Ein üppiger Garten mit einer großen Terrasse vor dem Atelier lädt gleich zum Verweilen ein. Aber darum ging's ja nicht...
Im Vorraum präsentiert sie ihre vielen, großartigen Produkte. Eine Inspirationsquelle, die es in sich hat! Aber wir waren ja nicht zum Glotzen- sondern zum Selbermachen gekommen. An der Stelle fällt mir auf, dass ich von den Mörder vielen Sieben und dem ganzen weiteren Equipment gar keine Bilder gemacht habe. Sollte vermutlich so sein, dann müsst ihr selber mal hin und euch von dem unerschöpflichen Reservoir an wirklich wunderschönen Siebvorlagen und Farbmöglichkeiten überzeugen!
Im Workshop enthalten sind das Verwenden jeglicher Siebe und Farben, sowie ein Probestoff, auf dem man sich zunächst mal ausprobieren kann. Das ist gar nicht so verkehrt, denn Siebdrucken sieht einfach aus - wenn man es kann. Orike hat aber ein ausgesprochenes Händchen dafür, einen in die Materie reinzubringen und eine Engelsgeduld bei Helfen und immer wieder Probleme lösen.
Bei meinem ersten Versuch habe ich gleich zu viel Farbe aufgetragen, so wenig davon mit dem Rakel weggenommen und dann auch gleich das nächste Motiv gedruckt. Fehler, Fehler, Fehler... Try and Error - nur so und mit der Hilfe einer erfahrenen Siebdruckerin lernt man!
Anstatt also voller Ungeduld immer sofort weiter an einem Druck zu arbeiten, kamen die Stoffstücke zunächst mal zum Trocknen - im Atelier oder auch draußen auf der Terrasse.
Die etwas erfahrenen Teilnehmerinnen hatten sich alten Bettlaken, Küchenhandtücher, Röcke, Stoffservietten etc. mitgebracht. Ich nur einen Kona Cotton PFD Bleach White und einen neuen Jeansstoff von Merchant and Mills.
Dass es beim Drucken unterschiede für helle und dunkle Untergründe gibt, habe ich jetzt auch gelernt. Meine beiden Drucke auf der Jeansstoff sind nach dem Fixieren etwas härter, weil wohl mehr Farbpigmente gebraucht werden - oder so... Auf jeden Fall werde ich bei meinem nächsten Besuch bei Orike auch in meine Truhe mit alten Stoffen greifen. Man kann nämlich wunderbar Flecken überdrucken ;-)
Ihr merkt, ich komme so gar nicht aus dem Schwärmen heraus... Das war aber auch ein Tag zum absoluten Genießen.
Nach dem Mittagessen ging es noch bis in dem Abend weiter mit dem Ausprobieren. Mit der Zeit bekommt man ein besseres Gefühl für die Farben und die Arrangements der Siebe. Allerdings ist das mehr der Versuch, die unfassbar schönen Drucke von Orike zu imitieren, denn die sind einfach unschlagbar gut.
Hier noch einige Drucke der anderen Teilnehmerinnen
Ein absolut lohnenswerter Ausflug nach Hannover und ich bin tiefenentspannt mit dem Zug nach Hause gefahren. So entspannt, dass es mir nichts ausgemacht hat, dass in erst mit einer Stunde Verspätung in Frankfurt ankam...
Das war bestimmt nicht mein letzter Besuch in Orike Muths Atelier in Hannover. Beim nächsten Mal hoffe ich auf Begleitung von dem einen oder anderen ;-) und ich werde meine diversen Stoffservietten, alten Hemden und die Bettwäsche (kleine Stücke davon) im Gepäck haben. Jetzt muss ich nur noch schauen, wann mal wieder Platz in einem Workshop frei ist, denn die sind immer ruck-zuck ausgebucht...