15 Dezember 2025

Summer Star - gequiltet von Christa Link

Letztes Jahr im Oktober hatte ich auf Grund eines anderen Projekts diverse Stoffe in meinen Lieblingsfarben in einer Restkiste gesammelt. Zusammen mit gerade gemachten Jelly Rolls für das (mittlerweile geschlossene) Büro / Onlineshop in den gleichen Farben bot sich an, etwas neues zu machen. Du kennst das: kaum, dass man an etwas arbeitet, oder gearbeitet hat, fällt einem schon was Neues ein....

Das ein so schöner Quilt aus einer Anfangsidee entstehen würde, habe ich mir kaum vorstellen können! Der Dank geht dabei an Christa Link (auf Instagram mrs_schnuff_quilt), die aus einem Patchworktop ein Kunstwerk gemacht hat!

Am Anfang stand eine Idee

Zunächst habe ich aus den Reststücken des anderen Projekts (dem Loupiote-Quilt) lauter 2,5" Inch Streifen geschnitten. Das passte dann zu dem Maß der Streifen meiner Jelly Roll. Anschließend habe ich aus diesen Streifen lauter Rauten im 45° Grad Winkel geschnitten. Auch habe ich in meinem Stash nach weiteren passenden Resten geschaut - nicht das der jetzt geschrumpft wäre...


Die Rauten habe ich dann zu diesen Sternteilen für einen Lonestar zusammengefügt. Das Bild hatte ich schon vorher im Kopf, aber bei der Zusammenstellung ist es dann doch immer etwas ein Überraschung-Bonbon... (abgesehen von den Farben...). Der entstandene Stern hätte eine Größe von ca. 150 x 150 cm gehabt. Für mich eine Größe, mit der man so gar nichts anfangen kann, oder?! Und du kennst mich: für die Wand mache ich so gut wie nichts! Also musste ich mir was einfallen lassen, wie dieser Quilt eine anständige Größe bekommt - die fängt bei mir bei einem Maß für ein Bett oder Decke an. Nur mit einem Rand um den Stern wäre mir aber zu langweilig gewesen.

Hilfe von den Bee Germany Mädels

Glücklicher Weise war ich gerade dran, meinen Monat für meine Bee Gruppe "Bee Germany" vorzubereiten. Da ich noch unzählige Rauten übrig hatte, bot sich eine extra Border an.


Die Mädels haben mir mit Hilfe von mitgeschickten Foundation Paper Piecing Templates diese Border aus den Rauten mitsamt dem geplanten Hintergrundstoff gemacht. Ich war überaus dankbar für diese Fiddelarbeit! Was hier so schön aussieht, braucht echt lange. An jeder Seite des Sterns braucht es 32 Rauten pro Border. 
Die Sterne in den Ecken habe ich aus den kleineren Resten der Stoffe und auch mit Hilfe von FPP gemacht.

Dann war das Quilttop praktisch fertig - und lag rum... Jeder Ansatz, es auf die Longarm zu spannen und dann wild drauf los zu quilten scheiterte grandios an jeglicher Idee und nicht zuletzt an mangelndem Können! Das kann ich Rundheraus zugeben. Meine absolute Leidenschaft liegt im Zusammennähen von Stoffen und das Quilten ist bei mir immer das nötige Übel. 
Als ich die Longarm für das Büro gekauft habe, dachte ich, dass sich meine Passion auf das Quilten ausweiten würde, das war aber ein fail.

Christa - die hochbegabte Quilterin

Dann kam mich eines Tages Christa im Büro besuchen. Schon seit langem befreundet mit ihr, weiß ich um ihre Leidenschaft für das Quilten. Sie hat eine Q24 in ihrem Atelier stehen und nimmt jede Herausforderung an, sich mit neuen Mustern auseinander zu setzten. Wer in ihr Atelier geht, sieht wunderschöne 'Probestücke', die man glatt als Kissen oder was auch immer haben will! Selbst auf kleinstem Raum quiltet sie noch sie irrsten Federn, ein wahrer Traum. 
Habe ich schon erwähnt, dass sie aber auch eine hervorragende Patchworkerin ist?! Taschen kann sie auch, und - und -und.....

Also, Christa kam mich besuchen und wir haben so über unsere Projekte geredet. Dabei habe ich ihr auch gezeigt, was so in meiner Kiste mit Quilttops liegt - eben auch diesen Lonestar. Habe ihr gesagt, dass ich mich einfach nicht fit genug fühle, das Top so zu Quilten, dass das am Ende gescheit aussieht. Da fragt sie mich doch, ob sie das machen dürfte!!!!


Christa bereitet ihr Quilting zunächst per Skizze auf dem iPad vor. Dabei passt sie das Quilting nicht nur dem Quilttop an, sondern probiert Linien und Proportionen aus, schaut sich an, welches Muster wie und wo wirkt; plant Free Motion Quilting neben Ruler Quilting.

Sobald ihr Plan steht, werden Linien mit dem wasserlöslichen Markierstift auf das Top aufgebracht.


Wie du sehen kannst, sind das nicht nur Hilfslinien, sondern es wird wirklich minuziös von ihr geplant!


Mich überfordert das zugegebener Maßen schon beim Anblick! 

Die Schwierigkeit bei einem Lonestar - so, wie ich verstehe auch bei allen weiteren Quilttops, die ein zu quiltendes Zentrum haben - muss man diese von der Mitte des Quilt aus arbeiten. Das bedeutet, dass man den Quilt zunächst aufspannt, dann diverse Heftlinien quiltet, um anschließend in der Mitte beginnen zu können.


Und los ging's! Als Vlies haben wir das Matilda Owe 80/20 ausgesucht und die Rückseite ist aus einem Stoff von Denyse Schmidt für Windham Fabrics.

Christa hat an diesem Quilt 35 Stunden gequiltet!

Ich habe mir noch nie wirklich Gedanken gemacht, wie viele Stunden ich an einem Quilt - respektive einem Quilttop gearbeitet habe. Bei Quilten macht das aber um so mehr Sinn. Vielleicht hast du schon mal deinen Quilt zu einem Quiltservice gegeben? Dann kennst du das vielleicht, dass man pro qm einen bestimmten Betrag bezahlt. Das hängt dann noch mal davon ab, ob man ein Quilting für einen "Show Quilt" möchte - also das individuell gequilte Muster samt Ruler und Free Motion Quilting, - ein komplette Free Motion All Over Muster - oder ein Pantograph Muster haben möchte. Der Unterschied macht dann den Preis!

Diesen Quilt hat Christa also als Show Quilt gequiltet. Und wenn du im folgenden die Details siehst, weißt du, was das bedeutet:






Showquilt für die QuiltCon 2026 in Raleigh / USA

Nachdem ich dieses Prachtstück von Christa zurück bekam, übergab sie ihn mir mit der Idee, den Quilt für die QuiltCon 2026 einzureichen. Puuuuh.....

Da ich sowas noch nie gemacht habe, hat Christa das ganze Prozedere übernommen. Ich habe den Quilt lediglich professionell Fotografieren lassen, denn gute Bilder sind bestimmt schon mal ein guter Plan. Christa hat einen tollen Text geschrieben, von dem wir uns erhofft haben, dass er die Jury aus den Socken haut!
Hat aber leider nicht geklappt. 
So einen Text bekommt man dann von der Jury bei der Absage:


Ok, fair enough! bei nur 23% angenommener Quilts ist es schwierig mit einem modern umgesetzten, traditionellen Quiltmuster nicht genommen zu werden. Aber alleine Christas Quilting hätte es verdient, dort gezeigt zu werden.
Bin aber überzeugt, das irgendwann dort mal eine Quilt von Christa hängen wird!


Christas weiterer Weg

Wie schon gesagt wird sich ihr Können bestimmt an anderer Stelle irgendwann auszahlen. 
Währenddessen wird sie das aber an dich weitergeben können und wollen! Sie wird im kommenden Jahr Workshops im Nahtpunkt in Ulm geben. Und wenn du selber an einer BERNINA Q24 arbeiten möchtest - egal ob du Anfänger bist und die ersten Schritte auf einer Longarm erlernen möchtest oder Könner bist und deinen Quilt selber quilten möchtest, dann kannst du ab nächsten Jahr in ihr Atelier kommen. 
Christa hat jetzt zwei Q24 in ihrem Atelier stehen - ich konnte meine in ihre professionellen Hände übergeben! 
Vielleicht sehen wir uns dann dort!?!

Ich wünsche dir noch eine schöne Adventszeit! Genieße die Weihnachtstage und hab einen guten Start ins neue Jahr!

xoxox Andrea

02 Mai 2025

Projekt: 'Checkered Garden' nach einem Tutorial von 'Film in the Fridge'

Vielleicht hast du letztes Jahr auf meinem und Paulas @paula_handmade Instagram Feed gesehen, dass wir ein Gemeinschaftsprojekt gemacht haben? Um uns gegenseitig zu einem Quilt zu motivieren, hat Paula damals vorgeschlagen, die Bright Zinnia Blocks aus dem Midnight Garden Quilt von Lorie Holt zu nähen. Jeden Montag haben wir einen Block fertig gehabt und ihn dann auf Insta gepostet.

Genau so ein Projekt wollen wir jetzt wieder zusammen machen - Sabrina von @zeitimgarten ist auch dabei! Und wenn du magst, dann häng dich doch dran :-) Es gibt keine Vorgaben, keine Regeln und kein "Muss"! Mach nach Lust und Laune mit. Du musst auch nicht jede Woche nur einen Block machen und kannst was immer du magst, aus den Blöcken machen. Es geht nur darum, sich gegenseitig zu motivieren und Spaß am Nähen zu haben - mehr nicht!

Ceckered Garden Quilt Tutorial von "Film in the Fridge"

Ausgesucht haben wir uns den Quilt Checkered Garden nach Ashley von Film in the Fridge! Das Tutorial von Ashley findest du auf ihrem Blog checkerd garden - a tutorial (Klick)

Ich werde meine Blöcke mit Jelly Roll Streifen arbeiten, aber nicht aus meinem Shop, sondern extra zugeschnittene Streifen zu je 2,5" Inch aus den Resten von aufgebrauchten Ballen. 

Manchmal bleiben am Ende eines Stoffballens noch wenige Zentimeter übrig, die zu kurz zum Verkaufen-, zu schade zum Zerschneiden- oder Wegwerfen sind. Da sammelt sich im Laufe der Zeit eine Menge an!

Und weil ich wirklich genug habe, dachte ich mir, dass das doch mal eine ziemlich coole Idee wäre, wenn ich sowas wie Jelly Rolls nur mit diesen Restestreifen mache, oder?! Die gibt es jetzt bei mir im Onlineshop und ich nenne Sie einfach Scrapy Jelly Roll 

Diese Scrapy Jelly Roll bestehen immer aus 20 Streifen 2,5" über die gesamte Stoffbreite. Sie sind aus unterschiedlichen Stoffen der verschiedenen Hersteller aus meinem Sortiment. Die Zusammenstellung ist komplett individuell und daher ist jede Rolle anders. Um einen Quilt in einer Größe von ca 140 x 200 cm zu machen, bräuchtest du davon 4 Stück.... das gilt natürlich auch für die Verwendung "normaler" Jelly Rolls (mit 20 Streifen). Hier findest du sie Scrapy Jelly Roll (Klick)

Zuschnitt aus Jelly Rolls

Damit das mit dem Zuschnitt funktioniert, musste ich ein bisschen was im Plan von Ashley ändern. Sie hatte bei dem Zuschnitt Teil B ein Quadrat von 5" Inch angegeben - lässt sich mit Streifen von 2,5" schlecht darstellen... Daher habe ich den Plan für meinen Streifenzuschnitt etwas verändert. Ausserdem habe ich für mich entschieden, dass der Mittelblock aus einer zusätzlichen Farbe sein soll. Das sieht dann in meinem Zuschnitt so aus:

Und so nähe ich die Ecken

Ich nehme für jede der 4 Ecken einen Streifen 4,5"x 2,5" Inch, sowie in der gleichen Farbe ein Quadrat 2,5"x 2,5" Inch. Ferner brauche ich ein Quadrat 2,5" x 2,5" Inch von der Farbe (Streifen), der sich später an diese Eckteile anfügt (siehe Bild zu Beginn dieses Blogpost).


 Die beiden Quadrate werden zusammengefügt.

Und am Ende wird der breitere Streifen an die beiden Quadrate angefügt. Vier Stück davon und man hat da gleiche Ergebnis wie das von Ashley auf ihrem Blog. Der Vorteil hier ist, dass man kein größeres Stoffstück (5" Inch Quadrat) benötigt, sondern ausschließlich mit Jelly Roll Streifen arbeiten kann!

Auf zu Instagram und die richtigen Hashtags verwenden

Paula @paula_handmade und ich @quiltmanufaktur findest du unter diesen Namen auf Instagram. Da wir uns aber darüber freuen würden, wenn wir deine Blöcke auch sehen und bewundern können, haben wir uns ein paar Hashtags ausgedacht. Wenn du die in der Suche eingibst, dann siehst du alle anderen Blöcke - und später hoffentlich auch fertige Quilts!

Neben dem eigentlichen Hashtag #checkeredgardenquilt oder #checkeredgardenblock kannst du auch folgende verweden: #bestbuddyproject #bestbuddysewalong #nähenmitfreuden oder #sewingwithfriends

Bin gespannt, was da an tollen Blöcken zusammen kommen wird! 

15 April 2025

Jelly Roll Quilt: Sprinkles on Top

In meinem letzten Newsletter habe ich geschrieben, dass ich mir ein neues Projekt für Jelly Rolls ausgesucht habe. Frische Jelly Rolls hatten mein Regal im Quiltbüro gefüllt und mich direkt 'aufgefordert', endlich mal wieder was mit denen zu machen. Kann man verstehen, wenn man das Bild sieht, oder?

Mein Projekt 'Sprinkles on Top' stammt aus dem Buch 'Jelly Filled' von Vanessa Goertzen (lellaboutique.com)

Ein schöner, schlichter Quilt und passgenau für mein Faible für geometrische Muster ohne großen Firlefanz!

Ausgesucht habe ich mir dafür einen Graue - und eine Schwarze Jelly Roll aus meinem Sortiment. Für den Hintergrund sind in der Anleitung zwei verschiedene Low Volume angegeben. Ich habe einige aus meinem Stash und aus meinem Stoffregal genommen (ich weiß, dass ist schon ziemlich cool, wenn man ein Geschäft hat...).


Es werden 26 Blöcke gearbeitet, daher braucht man auch nicht alle 40 Stoffstreifen. Die besonders bunten sind gleich rausgeflogen. Und einige wenige habe ich auch durch meinen Stash ersetzt - kann man machen, muss man aber nicht.
 
Das Zuschneiden ist Dank der Jelly Rolls ziemlich schnell erledigt. Dann gilt es nur noch die Blöcke zusammenzustellen; Hintergrund mit dem Jelly Roll Zuschnitt zuordnen.
 
 
Ich müsste Lügen, aber ich glaube, das Nähen jedes einzelnen Blocks (samt Bügeln) hat dann nicht länger als 15 min gedauert.
 
 
Schwieriger ist es dann eher, die Blöcke so zu platzieren, dass mir das Layout abschließend gefällt. Die Nuancen sind gering, aber zwischen den drei Layouts sind feine Unterschiede. Ich habe gelernt, dass es nicht das perfekte Layout gibt und dass ich, wenn ich mich mal entschieden habe, über nichts im Nachhinein aufrege. Es gibt nämlich auch nach der Fertigstellung immer wieder etwas, das hätte anders angesetzt werden müssen....

Als nächstes ging es im das Quilten. Das wollte ich auch schlicht halten und entschied mich, lediglich knapp entlang der farbigen Flächen zu quilten. Als ich ungefähr bei der Hälfte des Quilts angelangt war, kam mir der Gedanke, dass die freien Flächen aus den Low Volume Stoffen irgendwie nackt wirkten. Mit Iva Steiner, die gerade zum Workshop im Quiltbüro war, habe ich das besprechen können - sie hat einfach ein super Auge dafür! - und wir kamen zum Schliss, dass in diesen Flächen einfach die Plus-Formen nach gequiltet gehören. Dazu hat sie mir eine Schablone angefertigt, mit deren Hilfe ich mir die Punkte anzeichnen konnte, die es beim Quilten zu nähen galt.
 

Mit dem blauen, wasserlöslichen Textilmarkierstift habe ich die Punkte durchmarkiert und dann ging der Spaß los - das Ganze hat dann ewig lange gedauert. Ich hatte ja schon die Hälfte des Quilts 'fertig' und dort fehlten ja dann die tausend noch zu quiltenden Kreuze....
 

 Als Motivation ist es immer gut, wenn man sich die bereits gequiltete Rückseite anschaut ;-)
 

Wenn es auch viel Arbeit war, es hat sich auf jeden Fall gelohnt!
 

 Nie das Lable vergessen!
 

 Jetzt ist der Quilt in seinem neuen Zuhause und passt ganz prima zu der Einrichtung.
 


Die Rückseite habe ich aus allen noch größeren Stücken in Grau-Schwarz aus meinem Stash zusammengefügt. Und trotzdem könnte ich mit dem Rest noch weitere Quilts machen... Kennst du, oder? 

Das war echt ein schnelles Projekt und hat richtig Spaß gemacht. Das war ziemlich wichtig für mich, denn in letzter Zeit hatte ich das Gefühl, dass mir der Spaß am Patchwork etwas abhanden gekommen ist. Also gutes Projekt, um den Kopf frei zu bekommen - kann ich jedem nur empfehlen! Und mit Jelly Rolls doppelt so easy zu verwirklichen. Ich schau mal, ob ich noch einen weiteren Quilt aus dem Buch arbeite. Stoffe hätte ich genug....